Liebe Mitglieder und Förderer,
es gibt noch erfreuliche Nachrichten: Während hierzulande die Pandemie in den zweiten Winter geht, scheint es so, als habe Bangladesch das Schlimmste hinter sich!
Schon im Mai konnten wir von der erstaunlichen Wirkung berichten, die die drastischen coronabedingten Einschränkungen im Land erzielt hatten. Nach einer schlimmen Zeit voll großer Not wegen der gravierenden Einschnitte in das Leben vor allem der Ärmsten hat sich die Lage in Bangladesch seitdem eindrucksvoll entspannt: Die 7-Tage-Inzidenz sank auf unglaubliche 1,0 (in Deutschland liegen aktuell bereits etliche Landkreise über 1.000)!
Die WHO weist zwar darauf hin, dass die übermittelten Zahlen mit Vorsicht zu bewerten sind, aber dennoch einen Trend abbilden. Es scheint, dass die überaus rigiden Maßnahmen dazu beigetragen haben, die im Frühjahr wegen der besonders bedrohlichen Lage im Nachbarland Indien im gesamten Land verhängt und bei drakonischen Strafen äußerst streng kontrolliert wurden. Da aber bisher nur 21% der Bevölkerung vollständig geimpft sind, ist auch eine Herdenimmunität durch ausreichend viele Genesene denkbar, deren Zahl kaum zu ermitteln ist (Daten Stand 20.11.2021).
Diese überraschende Entwicklung hat natürlich auch Auswirkungen auf „unser“ Dorf Balua Kandi, wo das Leben, aber auch die Aktivitäten der von uns unterstützten Dr. Abdul Motaleb Khan-Foundation in den Bereichen medizinische Grundversorgung und Nähausbildung sowie die Verkaufsaktivitäten wieder weitgehend normal verlaufen.
Der Erfolg der Nähausbildung hat sich sogar herumgesprochen: Neun Frauen aus einem Nachbardorf sind nach Balua Kandi gekommen, um sich für den nächsten Nähkurs anzumelden. Das allein ist schon ein schöner Erfolg, aber mindestens ebenso bedeutsam ist, dass diese Frauen den Mut aufgebracht haben, diesen – für ein streng islamisches Land außergewöhnlichen – Schritt in Richtung Selbständigkeit zu gehen! Das Beispiel der von uns unterstützen Frauen in Balua Kandi scheint also Schule zu machen…