Liebe Mitglieder und Förderer,
auch die Menschen in Bangladesch leiden unter den Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine, insbesondere unter dem Anstieg der Weltmarktpreise für Treibstoff und Gas, aber auch unter der Getreideknappheit. Bangladesch erzeugt seinen Strom vorwiegend mit importiertem, laufend teurer werdenden Diesel und Gas. Zur Einsparung müssen die stromerzeugenden Kraftwerke immer wieder abgeschaltet werden.
Von diesen stundenlangen Stromsperren, aber auch von der Nahrungsmittelkrise ist Balua Kandi nicht ausgenommen. Zum Glück sind die Näherinnen, die mit Unterstützung durch unseren Verein ausgebildet wurden, nicht auf die Nähfabriken angewiesen. Sie können inzwischen selbständig zum Familieneinkommen beitragen, während die Menschen in den Fabriken kaum etwas verdienen können, da die Textilaufträge europäischer und amerikanischer Modehäuser im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg zulasten der Fabrikarbeiterinnen deutlich zurückgegangen sind. Hinzu kommt: Auch für Bangladesch ist die Ukraine wichtigster Getreidelieferant, und durch Putins Krieg ist ein weiterer Anstieg der ohnehin schon gestiegenen Lebensmittelpreise unausweichlich.
Über die Bauarbeiten im Vorfeld der aktuellen Fußball-WM in Katar wurde wegen der oft unzumutbaren Bedingungen für die Arbeiter, von denen etliche auch aus Bangladesch kamen, ausführlich in allen hiesigen Medien berichtet. Immerhin sah sich kein Mann aus Balua Kandi genötigt, die Heimat zu verlassen, um in Katar sein zweifelhaftes Glück zu suchen. Die Verantwortlichen der Foundation in Balua Kandi sind dankbar, dass unsere – Ihre! – Unterstützung der Menschen dort zu dieser für die Familien beruhigenden Entscheidung beigetragen hat.